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Donnerstag, 13. September 2012

Gleichmut als Kraftquelle



Gleichmut erlaubt es, Dinge zu tun ohne Rücksicht auf sich selbst. Dieses ist eine sehr große Quelle von Kraft.
Ein Beispiel:
Gandhis passiven Widerstand. Die Methode Gandhis erfordert es, nicht zurückzuschlagen, doch auch nicht nachzugeben. Das Prinzip ist, dass wenn man das tut, man nach einer Weile Respekt und Scham im gegenüber hervorruft. Das ist identisch zum buddhistischen Ideal der Furchtlosigkeit: ich werde durch diese Furcht nicht beeinflusst. Ich werde nicht nachgeben, aber ich werde auch nicht zurückschlagen.
Zurückschlagen und Weglaufen ist einfach. Es sind Teile unserer Überlebensinstinkte. Dableiben, geschlagen werden, und dennoch nicht aufzugeben erfordert eine Menge geistiger Stärke. Es erfordert, dass man sich nicht von Furcht und Schmerz beeinflussen lässt und auch nicht flieht. Das erfordert Gleichmut. Wer keinen Gleichmut erworben hat, findet es extrem schwierig, das zu tun.
Mit Gleichmut überschreitet man die Beschränkungen des Selbst.
Untätigkeit und Schweigen angesichts von Unrecht und der Grausamkeit ist ein Zeichen, nicht von Gleichmut, sondern eher eines Mangels davon. Es ist ein Zeichen der Feigheit. Für manche mag der Unterschied nicht klar sein.
Aber für einen Übenden sind dies sehr unterschiedliche Geisteszustände. Gleichmut beruht auf dem Gefühl von Kraft, Feigheit beruht auf dem Gefühl von Kraftlosigkeit.
Achtsamkeit ist die Grundlage von Gleichmut.
Nur wenn man sich selbst vollständig erfahren kann, beginnt man, Gleichmut zu entwickeln. Wenn man seine Gefühle unterdrückt, entsteht Gleichmut nicht. Was entsteht, ist ein Mangel an Gefühlen, was mit Gleichmut verwechselt wird.

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