Mittwoch, 9. November 2011

Besuch des Kinderheims in Pokhara


Auf dem heutigen Plan steht der Besuch des Kinderheims in Pokhara. Ein langer, beschwerlicher Weg führt uns dorthin. Es ist heiß und ich kämpfe mich auf dem holprigen Weg mühsam voran.

In dem Kinderheim leben derzeit 27 Kinder im Alter von 4 – 18 Jahren wie in einer Großfamilie zusammen.
Barbara und Peter begrüßen uns und machen mit uns eine Führung  durchs Haus.  
 

Die beiden sind sehr sympathisch. Beide haben einen zusätzlichen Nepali-Namen bekommen. Peter erklärt mir seinen und ich schaue ihn verdutzt an. Kann es nicht fassen, denn –
ich habe ihn falsch verstanden –
Sein Name bedeutet übersetzt: Der, der das Licht bringt.
Und nicht etwa, wie ich es verstehe: Der, der es NICHT bringt.
Wieder mal ein Lacher auf meine Kosten.
 

Die Kinder genießen Zuwendung in einer geborgenen familiären Atmosphäre. Sie kommen fast alle aus Dörfern am Fuße des Himalajas.
Barbara Rentsch kam 2002 das erste Mal als Volontärin nach Pokhara und hatte schnell erkannt, dass eine gesicherte Existenz ohne ausländische Unterstützung nicht möglich ist. Seitdem sammelt sie Spenden und wird dabei von Peter Vecker unterstützt. Dank den gesammelten Spendengeldern konnte im Sommer 2010 ein neues, geräumiges Haus auf einem eigenen Landstück außerhalb der Stadt bezogen werden.
Hier gibt es genug Platz zum Lernen und Spielen.
Auf dem Land wird als Beitrag zur eigenen Versorgung Getreide und Gemüse angebaut und 2 Büffelkühe geben frische Milch. Peter erklärt mir, dass hier in Nepal die Milch aus 30% Milch besteht und der Rest sei Wasser. Durch die Eigenversorgung ist eine gesunde Versorgung der Kinder gewährleistet.
Eine kleine Biogasanlage produziert Gas, das zum Kochen verwendet wird und eine Solaranlage liefert Strom für das Licht, die Wasserpumpe und den Wasserfilter.
Neben der Sicherung einer möglichst ausgewogenen Ernährung der Kinder, der medizinischen Versorgung und dem Aufbringen des Schulgeldes ist das nächste Ziel, den heranwachsenden Jugendlichen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Die Kinder sollen so lange betreut werden, bis sie in der Lage sind, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen.
Die Kinder haben eine große Lernmotivation, sind sehr fleißig und haben ihre Chance auf eine gute Bildung erkannt.


Die Situation in Nepal
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, ca. 40% haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Hälfte der Kinder ist mangelernährt. Da viele Kinder zur Unterstützung der Familien arbeiten müssen, besucht nur jedes dritte Kind regelmäßig eine Schule.

Der Abstieg erscheint mir noch beschwerlicher als der Aufstieg.
Dieser Weg ist noch schlimmer als die anderen. Ich bin fix und fertig.
Unterwegs fragt mich ein Nepali, ob es in meiner Heimat auch solche Wege gibt. Ich überlege kurzfristig keine Buddhistin zu sein und ihn zu erschlagen, jedoch fehlt mir die Energie dazu. Ich bleibe also Buddhistin.
 
Unten angekommen ist es schon recht dunkel geworden. Für den restlichen Weg nach Hause nehmen wir ein Taxi. Das Geld das ich bei mir habe, reicht gerade so für die Taxifahrt – und mir reicht es auch für heute.
Knüppeldick!
 
 

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